STORYTELLING

In 4 Schritten zur Marke: Eine Luxusuhr geht auf Heldenreise

Selling Stories

7. Mai 2024 von Katharina Herrmann

Dein fertiges Produkt ist marktreif – und dein Problem ist, dass es noch keiner kennt? Schick dein Produkt auf Heldenreise und es wird zur Marke, über die man mehr erfahren möchte. Spätestens seit Joseph Campbell wissen wir: Mit starkem Storytelling schreibst du dein Produkt zum Hero!

In diesem Blogartikel dreht sich alles um diese Frage: Warum ist starkes Storytelling gerade für den Launch eines Produkts so wichtig? Ich zeige dir am echten Beispiel der Lady Sky, einer Uhr der Glashütter Manufaktur Tutima/SA, wie du in nur 4 Schritten dein Produkt mit der Heldenreise zur Marke schreiben kannst und damit das kommunikative Fundament für dein gesamtes Produktmarketing legst.

Viele sind der Überzeugung, dass ein tolles Produkt in dem unzählige Arbeitsstunden stecken automatisch bereitwillige Käufer anlockt und hohe Umsätze generiert. Doch eine gute Idee umzusetzen, heißt noch lange nicht, dass die Liste der Bestellungen wächst und wächst. Du musst erst die richtigen Worte und den kommunikativen Aufhänger für dein Produkt finden.

Die Welt ist überschwemmt von guten Produkten – und von gierigen Nachahmern.

Du könntest eine ganze Agenturmannschaft mit dem Marketing für dein Produkt beauftragen, ein großes Werbebudget für deinen Launch einsetzen – und dich vielleicht später doch in Kleinigkeiten und im Geschmäcklerischen verheddern. Vielleicht kannst du dein Produkt selber noch nicht genau als Marke einordnen und möchtest dies lieber an andere delegieren, weil du ja schon so viel Zeit in die Produktentwicklung investiert hast und es das ist, was du richtig gut kannst.

Die Wahrheit ist: Deine Marketingbudgets verpuffen, wenn du dein Produkt vorher nicht klar positioniert und zur Marke entwickelt hast. Spare dir die großen Marketing- und Social Media-Kampagnen lieber für etwas später auf und gehe zuerst einen ganz bestimmten Weg:

Starte deine Heldenreise.

Mit meinem echten Selling Stories Beispiel der neuen sächsischen Luxusuhr von Tutima Glashütte zeige ich dir, wie du dein neues Produkt in nur 4 Schritten zur Marke schreibst. Vorher machen wir noch einen kurzen gedanklichen Ausflug zu Joseph Campell (1904–1987), dem „Vater der Heldenreise“.

Es lohnt sich: Geschichten – nach einem bestimmten Grundmuster– kannst du auch mit kleinem Budget kaufen & verkaufen! Wenn sie „sticky“ sind, wird die Presse sie kostenlos übernehmen und weiterschreiben. Sie werden auf den sozialen Netzwerken verbreitet und sorgen nachher kostenlos und wie nebenbei für deine Markenbekanntheit.

Erlebe, wie mit der Heldenreise jedes Storytelling sicher gelingt.

Kreiere einprägsame Slogans und Botschaften, damit deine kleine Geschichte schon mit wenigen Worten zur „big idea“ wird. Schon ein einziger Gedanke kann dank der Heldenreise eine enorme Resonanz für dein Produkt erzeugen.

Wie man mit wenigen Worten verkauft, konnte ich in meinen Lehrjahren bei der Bildzeitung und der Werbeagentur Jung von Matt in Hamburg trainieren. Es geht heute kaum mehr um das beste oder innovativste Produkt, sondern vor allem um die beste Geschichte.

Ja, es ist zum Kotzen! (aber dazu ganz unten mehr)

In 4 Schritten zur Marke: Eine Luxusuhr geht auf Heldenreise!

Die Inhalte dieses Blogartikels:

Hallo, Mister Campbell! Vom Produkt zur Marke mit der Heldenreise

Lady wer?

Ich kannte die Lady Sky bis zu diesem Anruf der Chefin der sächsischen Uhrenmanufaktur auch noch nicht. Kein anderer da draußen kannte sie. Noch war die Lady Sky lediglich eine weitere Uhr in der feinen Kollektion, traditionell geprägt von maskulinen Zeitmessern, und wartete auf ihre Premiere einige Tage später auf Europas führender Schmuck-, Uhren- und Edelsteinmesse in München.

Ein noch unbekanntes Produkt auf Heldenreise zu schicken ist egoistisch von mir. Denn: Die Heldenreise funktioniert immer! Ich möchte keinen Text fünf Mal schreiben und ihn nach den Korrekturen nicht wiedererkennen. Die Wirkung von Geschichten sind keine Geschmackssache und ich liebe Storytelling. Wenn du denkst, Geschichten sind harmlos und nett – und nur etwas für Kinder oder verträumte Romanschreiber, dann verpasst du eine riesige Marketing-Chance:

Eine einprägsame Geschichte ist eine messerscharfe Positionierung.

Eine einprägsame Geschichte ist deine Wunderwaffe im Marketing.

Eine einprägsame Geschichte es etwas, wozu die KI inspirieren kann, die aber in uralten Erinnerungen und Mythen fusst.

Der amerikanische Mythenforscher Joseph Campbell hat Mythen aus allen Zeiten und Teilen der Welt miteinander verglichen. Dabei fand er heraus, dass bestimmte Geschehnisse und Elemente immer wieder auftauchen. Sie sind universell. Campell baute aus diesen Erkenntnissen einen abstrakten Geschichtenablauf und nannte ihn „Die Reise des Helden“. 1949 veröffentlichte er das Buch „The Hero with a Thousand Faces“. Darin erklärt er das Grundmuster, das allen erfolgreichen Geschichten zugrunde liegt, also seine „Heldenreise“: Ein Konzept, das zeit- und kulturübergreifend ist. Mit einem ewig gleichen Heldentypus, der uns fesselt und in seinen Bann zieht.

Dieser Held kann kann ein bestimmter Charakter – oder auch ein Produkt sein. Die Kreativität besteht darin, die Rollen und Etappen entsprechend zu adaptieren.

Bei Campbell hat die Heldenreise insgesamt 17 Stationen. Auf diese bezieht sich auch der Hollywood-Stoffentwickler und Publizist Christopher Vogler bei seinen zwölf Etappen. Das erzähle ich dir hier nur, damit du einmal von den Stationen der Heldenreise gehört hast. Ich werde sie hier alle nicht ausrollen, das wird viel zu theoretisch. Es gibt auch weitere Varianten der Heldenreise, und nicht alle Stationen müssen immer in einer Geschichte vorkommen.

Und nun zurück zur feinen Lady Sky Uhr, die noch keiner kannte und die noch keiner richtig greifen konnte. Es würde nicht das zarte geometrische Relief auf den Zifferblättern in Peach-Fuzz-Pantoneton, Opalweiß oder Eisblau oder die 18-Karat-Goldlünette bei der Bicolor-Modellvariante sein, die ich ausloben würde, sondern etwas viel Größeres und Übergreifenderes. Und darum geht es immer bei der Heldenreise: Den großen kommunikativen Hebel zu finden anstatt sich im Deskriptiven und der Aufzählung von Produktmerkmalen zu verlieren.

Die Heldenreise dagegen war meine Chance, alle mit meinem Lady Sky-Text zu überzeugen: Die Manufakturchefin, den Marketingleiter, die Feinuhrmacher, den Firmen-Patriarch der sich aus Hongkong dazuschaltet, die neue Social-Media-Beraterin und die Vertriebsmitarbeiter. Sowie später die Besucher und Pressevertreter auf der Fachmesse und die Uhrenliebhaber auf der ganzen Welt.

Es ging hier eigentlich nie um einen Textauftrag, sondern vielmehr um die Entwicklung einer Positionierung mit anschließender textlicher Umsetzung.

„Der Lady Sky Text ist gut“, schrieb die Uhrenchefin drei Tage vor Messestart auf meinen Textentwurf für das Fachpublikum zurück. „Bitte ergänzen Sie nur noch dies & das“.

Keine geschmäcklerischen Einwände, keine unzähligen Korrekturschleifen: Die Heldenreise ist das ganze Geheimnis von einem Text, der ein Produkt zur Marke werden lässt. Es muss noch nicht einmal eine riesige Geschichte sein, manchmal entfalten Mini-Plots die größte Kraft. Nichts macht so gute Laune im Marketingteam und bringt so weit voran wie archetypische Klarheit die Abkehr vom Diffusen. Sie ist der Anfang der Umsetzung deiner Marketingmaßnahmen.

Wahrscheinlich hast du diesen Artikel angeklickt, weil du ein neues Produkt auf den Markt bringen willst, aber noch nicht weißt, was deine große Botschaft sein soll.

Die gute Nachricht vorab:

Deine Produkt-Geschichte gibt es schon! Sie springt dir förmlich entgegen! Du kennst sie, denn sie ist längst in der Welt und wurde schon vielfach erzählt. Alle kennen sie und haben sie in ihrem Kopf abgespeichert. Du musst diese Geschichte auch nicht bis Unendliche aufblasen. Manchmal reichen schon wenige Worte.

Wichtig ist folgender Aufbau:

  1. Charakter/Produkt
  2. Problem
  3. Kampf/ Konflikt
  4. Auflösung

Ich dampfe Campbells Heldenreise in der Regel auf diese 4 Stationen ein. Du dockst dich an eine bekannte kraftvolle Geschichte oder an einen Mythos an und bindest dein Produkt ein. So einfach ist es – eigentlich. Aber: Statt mit einer Heldenreise-Story die Aufmerksamkeit zu gewinnen stecken viele in einem ewigen Gedankenkreisel fest, der sich durch knappe Timings immer schneller drehen muss – und der von verschiedenen Akteuren hektisch in verschiedene Richtungen geschubst wird. Wenn das passiert, bist auch du nahe am Durchdrehen.

Zurück zur Lady Sky von Tutima Glashütte/SA:

Ja, die Uhr tickt und das Timing ist knapp wie immer. Der Messe-Countdown läuft. Die Hotels in München erwarten das Fachpublikum und sie wienern die Rezeption und wischen die Waschbecken. Bist du bereit für die Heldenreise der feinen Lady?

Mit meinem echten Beispiel zeige ich dir, wie du dein Produkt zur Marke schreibst und nehme dich mit auf meine 4 Reise-Etappen. Es geht los!

Mit der Heldenreise zur Marke – Station 1: Produkt /Charakter

Willkommen an Station 1 unserer Heldenreise.

Das ist unser Ausgangspunkt:

Selling Stories bekommt vor dem Produktlaunch auf einer renommierten Münchner Fachmesse eine Mail von der Chefin der Glashütter Uhrenmanufaktur: „Hallo Frau Herrman, bei der aktuellen Damenuhrenlinie haben wir an Sie gedacht. Wir möchten diese neue Serie mit großer Aufmerksamkeit und gleichzeitig Hochwertigkeit in den Markt bringen. Vielleicht gelingt uns das gemeinsam.“

Was ich bis dahin weiß: Die neue Lady Sky Serie ist eine Erweiterung einer bestehenden Sky Uhrenlinie von Tutima Glashütte. Ein paar vorläufige Bilder habe ich aus der Uhrmacherwerkstatt auch erhalten.

Auf der Unternehmenswebsite heisst es zu den bestehenden maskulinen Modellen:

„Sky – Comeback der Farben: Mit Zifferblättern in Blau, Grün oder Rot wird die Sky zum außergewöhnlichen Blickfang, was durch den dunklen Dégradé-Verlauf, das polierte Edelstahlgehäuse und die feinen Milanaise-Bänder noch einmal verstärkt wird. Im Kontrast zur auffälligen Farbgebung der Zifferblätter zeigt sich das Design ansonsten puristisch reduziert – zugunsten der Funktionalität, für die Tutima seit jeher steht.“

Mit Zifferblättern in Farben wie Peach Fuzz bringt die Lady Sky extrem feminine Nuancen in die Kollektion und mit der 18-Karat-Goldlünette bei der Bicolor-Variante sogar etwas Opulenz.

Meine Aufgabe ist es nun, die neuen Lady Sky Modelle innerhalb der Kollektion – und innerhalb der Sky Linie entsprechend dem Kundenwunsch zu positionieren:

Aufmerksamkeitsstark einerseits.

Hochwertig andererseits.

In 4 Schritten zur Marke: Eine Luxusuhr geht auf Heldenreise

Sanfte Power: Die Lady Sky von Tutima Glashütte mit dreireihigem Edelstahlband und Relief-Zifferblatt in Peach Fuzz, 34 mm-Edelstahlgehäuse, Datum, Automatikwerk Kal. Tutima 335, Ref.-Nr. 6705-04

Mit der Heldenreise zur Marke – Station 2: Problem!

Die Lady Sky ist ziemlich einsam!

Denn seit jeher ist die Marke Tutima Glashütte für männlich-markante Uhren von hoher Funktionalität bekannt. So präsentiert die Manufaktur unterschiedliche Linien wie Saxon One, M2 (die Neuauflage des offiziellen Nato-Chronographen), Patria – und Grand Flieger.

Während die typischen Fliegeruhren unter dem Namen Grand Flieger laufen, ist die Linie Sky eher die modische Alternative für den Einstieg in die Tutima Welt. Farbige Zifferblätter und Milanaisebänder prägen die 41 mm großen Herrenuhren.  „Eine Ära voller Aufbrüche inspirierte Tutima zur neuen Sky-Linie, die das Lebensgefühl der Siebziger ans Handgelenk bringt. Das Design der Automatikuhren interpretiert den Geist dieses Jahrzehnts auf moderne Art und Weise“, schreibt das Unternehmen selbst über diese Zeitmesser. Und es erfüllt dieses Versprechen: Beim Blick auf die Zeit taucht man förmlich in die Tiefe der Farben auf den Sky Zifferblättern ein.

Nun erweitert die Glashütter Marke die Sky Familie um die 34 mm kleine Lady Sky.

Die neue LADY SKY mit ihrem 34mm-Gehäuse muss sich jetzt in die bestehenden Linie und die gesamte Kollektion stimmig einordnen – ohne inmitten der kraftvoll-männlichen-funkionalen Uhren unterzugehen.

Wie also sollte sie sich jetzt positionieren?

Wie legt die feminine, sanftere Lady Sky einen selbstbewussten und starken Auftritt hin? Ihre männlichen Pendants verkaufen ein Lebensgefühl. Was verkauft die Lady Sky?

Die Gefahr ist jetzt, zu kleinteilig zu werden und sich in gefälligen Details zu verlieren. Und es sind ja auch diese herrlichen Details in Kombination mit dem schlichten Look, an denen das Auge in der Tat zuerst hängenbleibt: Schaut man sich die Struktur auf den Zifferblättern aus der Nähe an, erkennt man ein zartes Grid: Sternförmige Ensembles aus zwölf dreieckigen Facetten sind in einem Sechseckmuster eingebettet. „Loben Sie das aus!“, schreibt der Kunde.

Aber die Lady Sky darf nicht schön sein. Nicht nur. Schön sind alle, die Damenmodelle auf der großen Fachmesse.

Sie braucht eine andere Art von Aufmerksamkeit.

Die Lady Sky muss eine Heldin werden.

Mit der Heldenreise zur Marke – Station 3: Kampf/Konflikt

Nur wer Widrigkeiten überwindet, kann ein Held oder eine Heldin werden. Wir Menschen lieben Abenteuer und Heldentum. So lasse ich also die neuen Lady Sky Damenmodelle in einen höheren Kampf ziehen. Aber in welchen?

Ich überlege mir, wie ich die Lady Sky als Heldin dastehen lassen kann, erfinde verschiedene Gegenspieler/Kampfszenarien und schreibe probeweise verschiedene Intros:

Die Lady Sky im Kampf gegen Krisenzeiten

„Lichtblicke am Handgelenk: Es gibt Uhren, die sind so schön, dass sie alles andere in den Schatten stellen. Mit sanftem Peach Fuzz bringt die Lady Sky positive Energie und dezenten Glamour in die Glashütter Kollektion. Die neue Serie in der SKY Uhrenfamilie von Tutima mit der zarten Grid-Struktur auf den Zifferblättern beherrscht das Wechselspiel von Licht und subtilen Schattierungen. Hier kommt der Sommer, auf den alle gewartet haben!“

Oder vielleicht so?

„Das Leben ist schön! Mit der Lady Sky von Tutima, dem Neuzugang in der Sky Familie. Die Trendfarbe Peach Fuzz bringt Wärme und Weiblichkeit in die Kollektion. Licht fließt am zarten geometrischen Grid entlang und schafft subtile Schattierungen auf den Zifferblättern. Anstatt sie zu messen oder zu stoppen, wagt sich die Glashütter Manufaktur mit der Lady Sky an eine neue Zeit – eine Zeit, die mit sanfter Eleganz voranschreitet und bewusst Raum für unbeschwerte Momente schafft.“

Der Kampf gegen irdischen Alltagstrott

„Sundowner aus Glashütte: Die neue Lady Sky Serie von Tutima lässt vor dem inneren Auge einen lichtdurchfluteten Himmel entstehen. Der Trendton Peach Fuzz auf den feinen Grid-Zifferblättern schenkt uns Sonnenuntergangsmomente und lässt die Zeit zur Nebensache werden. Mit den femininen Neuheiten in der Sky Uhrenfamilie durchbricht die Tutima Uhrenmanufaktur erneut die Tradition maskuliner Zeitmesser. Und präsentiert sich als Marke, sich selbst und der Freude am Leben keine Limits setzt.“

Oder vielleicht so?

„Sanfte Landung in der Sky Uhrenfamilie: Die neue Lady Sky Serie setzt die Tutima Erfolgsgeschichte mit femininen Automatikmodellen fort. Lichtdurchflutet präsentieren sich die zart gemusterten Zifferblätter und der warme Trendton Peach Fuzz schenkt uns Sonnenuntergangsmomente. Mit der Lady Sky durchbricht der Glashütter Uhrenhersteller erneut die Tradition typisch maskulinerZeitmesser. Und präsentiert sich als Marke, die sich selbst keine Grenzen setzt.“

Ich bin noch nicht zufrieden.

Kleiner Seitenblick auf die männlichen Sky Modelle aus der Linie: Diese besetzen mit ihren bunten Zifferblättern und auch wortwörtlich das Lebensgefühl der Siebziger Jahre für sich.

Ich werde auch ein Jahrzehnt, ein Lebensgefühl für die Lady Sky kapern! Die neuen Modellen, inklusive der Bicolor-Variante mit der 18-Karat-Goldlünette, verströmen alle einen Hauch Glamour, Verspieltheit und Opulenz – und sie verstecken sich nicht hinter vornehmer Zurückhaltung. Ich werde die sanfte Lady Sky in den Kampf ziehen lassen. Ihre Mission ist:

Der Kampf um den Platz in einer männlichen Domäne

Was läge hier näher als der Bezug zum Spirit der Golden Twenties? In ganz Europa Aufbruch liegt in der Luft: Unzählige technische Neuerungen, junge Künste wie der Film und die Fotografie, unerhörte Musik erleben eine Blütezeit. Charleston tanzen, Champagner trinken: Die Menschen fangen wieder an, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

In vielerlei Hinsicht waren die  1920 ein ikonisches Jahrzehnt, das voller kleiner Revolutionen steckte. Auch in der Mode: Die Frauen befreiten sich aus der Enge der Sanduhr-Sihouette und leisteten sich eine neue modische Freiheit: Von weiten Hosen, Hosenanzügen inklusive Hosenträger über kurze, lockere Kleider bis hin zu extravaganten Accessoires. Bis zu den 1920ern Jahren gehörten Hosen den Männern und waren für Frauen tabu!

Stirnbänder wurden von den Frauen getragen, um den kurzen Bubikopf in Szene zu setzen. Kleine Details wie Perlen, Strasssteinchen oder Federn verliehen dem maskulinen Look Extravaganz.

Die 1920er Jahre waren auch die Geburtsstunde der Cardigans. Legere Jersey-Kostüme standen für weitere Passformen und inszenierten den damals angesagten knabenhaften Figurtyp.

Die Frauen lebten also ihr Bedürfnis nach Emanzipation und Gleichberechtigung auch nach außen und eigneten sich typisch männliche Attribute an.

Die 1920er markierten auch den Beginn der Tutima Manufaktur, denn auch in Glashütte, als Stadt der Uhren seit dem 19. Jahrhundert ein Ort von Weltrang, war der Glaube an das Morgen spürbar: Im Jahr 1927 schlug die Geburtsstunde des Traditionsunternehmens!

Und hier ist sie schon, unsere Story und Heldenreise: Die Lady Sky  ist inspiriert von der ungezügelten Lebensfreude und dem Aufbruchsgeist der „roaring twenties“ – dem Gründungsjahrzehnt von Tutima Glashütte. Mit femininem Selbstbewusstsein erobert sie rund ein Jahrhundert später in ebenso bewegten Zeiten die traditionell maskuline Kollektion.

Die Story der 1920er Jahre ist alt und legendär. Die Lady Sky ist neu.

Mit ihrem zarten Glamour und ihrer unübersehbaren Puderton-Peach-Fuzz-Optik macht sie in den heutigen von vielfältigen Umbrüchen geprägten Twenties inmitten der Männer-Uhrenkollektion unmissverständlich klar:

It´s Ladies Time!

Mit der Heldenreise zur Marke – Station 4: Auflösung

So einfach ist es: Wir interpretieren den Glanz der 1920er Jahre neu und entwerfen unter dem Motto „It´s Ladies Time!“ ein charmant-heldenhaftes Bild der neuen Produktmarke: Die feminine Lady Sky erobert die maskuline Erfolgskollektion aus Sachsen.

Mit dieser Grundidee schreibt sich das Intro wie von selbst:

„Eine Lady Sky gibt den Ton an! Die neuen Mitglieder in der Sky Uhrenfamilie stehen für selbstbewusste Weiblichkeit – inmitten einer Kollektion, die seit jeher für maskuline Eleganz bekannt ist. Tutima, gegründet 1927 in Glashütte, überträgt mit der Lady Sky den Aufbruchsgeist und die Lebensfreude der Golden Twenties in eine neue Zeit voller Umbrüche.“

Unser Übersetzer Howard Fine hat anscheinend Spaß bei der Übersetzung ins Englische und fängt die legendäre Lebenslust vortrefflich ein: „Lady Sky sets the tone! These new additions to the Sky wrist-watch family stand for self-confident femininity in the midst of a collection that has always been known for its masculine elegance. Founded in Glashütte in 1927, Tutima now proudly presents the Lady Sky, which transfers the spirit of optimism and the joie de vivre of the Golden Twenties into a new and dynamic era.“

Ein Begriff wie „joie de vivre of the Golden Twenties“ zergeht auf der Zunge – hier springt das Kopfkino an. Das ist ein Wörtersog, dem sich keiner entziehen kann.

Ich schreibe den Text weiter:

„Die Trendfarbe Peach Fuzz, Opalweiß oder kühles Eisblau auf den Zifferblättern verströmen positive Energie, was durch das feine Zifferblatt-Relief der Automatikmodelle unterstrichen wird: In einem Muster aus Sechsecken vereint sich jeweils ein sternförmiges Ensemble aus zwölf dreieckigen Facetten. Diese kunstvolle Prägung fängt das Licht aus verschiedenen Winkeln ein und schafft ein lebendiges Spiel aus hellen Flächen und subtilen Schattierungen. Dezenten Glamour verspricht die Lady Sky Bicolor-Variante: Das gewölbte Saphirglas bringt die aufgesetzten Strichindizes, die Datumsanzeige bei 3 Uhr und das zarte geometrische Grid detailscharf zur Geltung und ist von einer 18-karätigen Goldlünette umgeben. Gehalten wird sie von einem dreireihigen Edelstahlband mit halbrunden Elementen. Das 34 mm-Gehäuse ist 5 atm druckgeprüft und folgt der Tradition der Tutima-typischen Funktionalität. Auf der Rückseite gibt ein Saphirglasboden den Blick frei auf den zuverlässigen Taktgeber der Dreizeigeruhren: das Automatikkaliber Tutima 335. Pfirsichfarbene Lederarmbänder ergänzen die Auswahl und betonen: Die Zeiten stehen hier ganz im Zeichen der Frauen und die neue Lady Sky ist die perfekte Begleiterin für den Alltag – und alle Abenteuer.“

That´s it!

Wir haben die Lady Sky mit einer vorhandenen Geschichte verbunden, die größer ist als sie selbst. Und wir schlagen mit den Golden Twenties sogar den Bogen zum Gründungsjahr 1927 der Marke: „It´s Ladies Time!“ Unter diesem Motto lassen sich sehr schön nun alle Details und Produktmerkmale erzählen. Das Ziel der Heldenreise ist erreicht. Die Lady Sky wird zur Produktheldin mit einem eigenständigen Auftritt:

Aufmerksamkeitsstark einerseits.

Hochwertig andererseits.

Dabei positionieren wir die Lady Sky mit unserer Heldenreise innerhalb der Kollektion – und im Bezug auf die Dachmarke Tutima Glashütte/SA. Und auch beim Uhrenfotograf macht es jetzt KLICK, denn nun bekommt er ganz konkrete Ideen dafür, wie er die Pressebilder der Lady Sky inszenieren könnte.

In 4 Schritten mit der Heldenreise zur Marke: Dein Produkt ist der Held

Storytelling ist so alt wie die Menschheit. Mythen und Märchen prägen sich deshalb so derart tief in unser Gedächtnis ein, weil sie zu einem wesentlichen Teil über das Unterbewusstsein wirken. So erreichen sie uns hauptsächlich auf der emotionalen, und nicht auf der rationalen Ebene. Sogar komplexe Themen können auf diese Weise unterhaltsam präsentiert werden.

Worüber du dir bei deinem Produktlaunch bewusst sein solltest: Mit der Heldenreise baust du eine emotionale Story um dein Produkt. Emotionen, die du mit deinem Produkt auslöst, verkaufen sich. Denn funktionieren wir Menschen nun einmal. Und Emotionen kannst du auch mit einem kleinen Budget verkaufen. Die Heldenreise deines Produkts ist später das Briefing für deine Agentur, wenn die ersten Verkaufserfolge da sind und du das Budget für eine flankierende Marketing-Kampagne locker ausgeben kannst. Aber: Überlege dir vorher, wohin du willst. Lege zuerst das Ziel mit der Heldenreise fest!

Kleine Produkthelden-Geschichten sind auch perfekt für die sozialen Netzwerke. Nutze den den viralen Effekt von Social Media und erschaffe einprägsame Slogans und Hashtags, um es deiner Zielgruppe einfacher zu machen, deine Geschichte zu teilen.

Das mythologische Grundmuster spricht die tief verwurzelte Sehnsucht des Menschen nach Abenteuer, Wachstum, Selbstfindung und Heldentum an. Dabei wird auch ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit vermittelt – denn die großen Geschichten sind universell. Wir müssen sie nicht neu erfinden, sondern wir können sie neu interpretieren.

Mach dein Produkt zum Held und gehe nacheinander diese 4 Schritte:

  1. Charakter/Produkt
  2. Problem
  3. Kampf/ Konflikt
  4. Auflösung

Wie weit bist du auf deiner Heldenreise schon gekommen? Bist du irgendwo unterwegs stecken geblieben?

Mit den 4 Etappen sparst du dir eine Menge Umwege – und du kannst sofort effizient und strukturiert mit der Umsetzung deiner Marketingaktivitäten starten. Nimm die Abkürzung!

Arbeite wirklich erst an der übergreifenden Geschichte und denke ein paar Tage nicht darüber nach, wie du dein Produkt vielleicht noch weiter perfektionieren möchtest.

Geschichten verkaufen.

Und hier wiederhole ich mich: Ja, es ist zum Kotzen. Die Geschichte gewinnt! Nicht dein Produkt. Also mach die Heldenreise zu deinem Gamechanger und verknüpfe eine universelle Geschichte mit deinem Produkt.

Umgekehrt können auch ganz banale Produkte zum Hero werden, wenn du den richtigen kommunikativen Dreh findest. Ich denke hier zum Beispiel an die kostenlosen Kotztüten aus dem Condor Ferienflieger mit der Aufschrift „Hello again“. Ich habe sie bei eBay für 2,99 Euro gesehen…

Geschichten sind emotionaler Nutzen und können den monetären Wert von beliebigen Objekten nachweislich steigern, wie die Amerikaner Rob Walker und Joshua Glenn im eBay-Storytelling-Experiment „Significant Objects Study“ bewiesen haben.

Aber das ist eine andere Geschichte.

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